Unser Logenleben

Wir empfinden die brüderliche Gemeinschaft in unserer Loge als „menschliche Oase“ in unserem mehr oder weniger stressig-wüsten Lebensalltag. Wir bemühen uns hier um die Pflege geistig anregender, harmonischer menschlicher Beziehungen, die nicht an profanen Zwecken orientiert sind.

Unsere Loge vereint Brüder mit verschiedener ethnischer Herkunft und Konfession, deren profane Gruppen sich teilweise in aller Welt unversöhnlich befehden, die aber als Freimaurer brüderlich-friedlich zusammenwirken, getreu der Goldenen Regel:
„Was Du nicht willst, das man Dir tu', das füg' auch keinem Ander'n zu!“

Der sogenannte „Arbeitskalender“ benennt den Inhalt unserer Logenabende, einschließlich „Gästeabenden“, jeweils am Mittwoch, sowie die Veranstaltungen unserer Feste an einigen Samstagen oder Sonntagen.
Die Feste betreffen Aufnahmen, sogenannte Initiationen in die Erkenntnisstufe des Lehrlingsgrades, nach etwa einem Jahr Beförderungen zum Freimaurer-Gesellen und nach etwa einem weiteren Jahr Erhebungen zum Freimaurer-Meister, sowie Stiftungsfest, Trauerloge mit Angehörigen zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, Adventsfeier, Neujahrs-Empfang mit öffentlichem Vortrag, Schwesternfest mit unseren Damen, Fest aller Freimaurerlogen im Großraum Stuttgart, und Johannisfest zu Ehren des Schutzpatrons „Johannes der Täufer“, dessen Leitsatz „Ändert Euren Sinn!“ den Freimaurer anregt, sich von der Oberflächlichkeit abzuwenden und sich auf die bleibenden Werte des menschlichen Lebens zu besinnen und sie zu pflegen.

Wir sind kein Verein, in dem immer die gleichen Akteure auftreten und die anderen sich zurücklehnen können, um sich erbauen, unterhalten oder amüsieren zu lassen.
Jeder Bruder ist gefordert, nach seinen Möglichkeiten durch Vorträge aus seinem Erfahrungskreis und den Bereichen Freimaurerei, Gesellschaft, Philosophie oder über aktuelles Geschehen von besonderer Bedeutung zur „geistigen Logenarbeit“ beizutragen. Wir nennen das den Beitrag von „Baustücken“ zu unserem symbolischen „Tempelbau der Humanität“. Die anschließenden vertiefenden bzw. erweiternden Gespräche im vertrauten Bruderkreis lassen vielen Ansichten dazu Raum.

Wir sind keine Meinungsgemeinschaft wie eine Partei und keine Glaubensgemeinschaft wie eine Kirche, sondern eine Gesinnungsgemeinschaft und, wie schon Bruder Goethe sagte, ist für uns wichtig:
„Die Erziehung zur Gesinnung ist die vornehmste Aufgabe der Freimaurerei. Durch die Gesinnung allein werden die Meinungen überbrückt, die die Menschen voneinander trennen.“
Demgemäß sind wir adogmatisch und gehen tolerant miteinander um.

Wir üben geistige Toleranz und es wäre ein Mißverständnis, darunter auch das Hinnehmen irgendwelcher Unkorrektheiten verstehen zu wollen.
Das gilt bis hin zum Auftreten in „guter Form“ bei unseren Zusammenkünften, auf die wir dem guten Inhalt entsprechend Wert legen.

Wir unterlassen Diskussionen über Parteipolitik und Konfessionen, denn: „Die Grundsätze unseres Bundes verbieten es, danach zu fragen, zu welchem Glauben sich ein Bruder bekennt oder welcher politischen Partei er angehört oder nahe steht.“ Das ist jedermanns Privatsache.

Auch unsere Partnerinnen und Familien kommen bei unseren Zusammenkünften nicht zu kurz. Ihre Einbeziehungen in dafür geeignete Veranstaltungen - u.a. auch ein monatlicher „Damenkranz“ mit ansprechendem Programm - gelegentliche gemeinsame Ausflüge, und nicht zuletzt Veranstaltungen mit Damen und Gästen, im Rahmen unseres gemeinnützigen Vereins „Humane Welt e.V.“, über den wir uns caritativ einsetzen, verstärken unseren inneren Zusammenhalt.

So bemühen wir uns darum, in unserer Loge das Rüstzeug zu gewinnen beziehungsweise zu verstärken, um in unseren Lebenskreisen, je nach unseren Einflußmöglichkeiten, das gesellschaftliche Zusammenleben etwas mitmenschlicher machen zu helfen, denn:

„Freimaurerei ist die Kunst, ohne die Antriebe der Furcht vor Bestrafung und der Hoffnung auf Belohnung, menschlich gut und vollkommener zu werden, und durch Lehre und Beispiel angeregt, sich um Selbsterkenntnis zu bemühen und veredelnd an sich zu arbeiten und auf Mitmenschen einzuwirken.“

Die Bereitschaft hierzu ist eine Voraussetzung für die Aufnahme in unseren Bund.